Über 90.000 Bürger wohnen in Hamburgs größtem Stadtteil - sie kämpften umsonst - für den Erhalt des Freibades!

Dieses offizielle Bürgerbegehren wurde vom Senat verboten bzw. evoziert.


Es geht um ein Landschaftsschutzgebiet in der Größe von 29.474 qm - das Freibad Rahlstedt im Wiesenredder.

Der Wert dieses "Filetgrundstückes" per 2017 laut offizieller Bodenrichtwert-Karte Hamburg zwischen 50-60 Mio €

 

Im April 2016 veröffentlicht die Firma Bäderland Hamburg GmbH eine Pressemeldung zur Sanierung des HALLENBADES in der Scharbeutzer Strasse. Hier die damalige Mitteilung...  "Freibad bleibt unangetastet" (Michael Dietel, Pressestelle Bäderland)

 

Unmittelbar angrenzend der Bauspielplatz mit einem 99 Jahre Pachtvertrag mit der Rahlstedter Kirchengemeinde. (später mehr zu diesem Zünglein an der Waage!)

 

Das müssen Sie über Bäderland Hamburg wissen: Die Firma ist eine 100% ige Tochter der stadteigenen  >> HGV Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH<<

 

18.427 Mitarbeiter und ein Umsatz von

3,486 Mrd. (!) 

 

Im Geschäftsbericht 2016 - Seite 18 lesen wir u.a.: "Die Besucherzahl lag mit 4,0 Mio. um 4% unter Vorjahresniveau (2015: 4,17 Mio.) Die Umsatzerlöse legten insbesondere aufgrund einer Umgliederung der Erlöse aus Vereinsschwimmen um 2,7 Mio. auf 28,7 Mio. zu.

 

Und hier noch die "Notarielle Urkunde" zur "Vereinbarung Wärme einschließlich 2. Änderungsvereinbarung zum Konsortialvertrag Wärme". In Kurzform: Rückkauf der Netze - Initiative "Unser Hamburg-Unser Netz". Hier heißt es u.a. auf Seite 2 - Punkt (J):

 

"Der Volksentscheid nach Art. 50 Abs.3 der Verfassung FHH (der Volksentscheid) wurde am 22. September 2013 durchgeführt und mehrheitlich angenommen. Die Annahme des Volksentscheids wurde am 15. Oktober 2013 amtlich festgestellt. Es obliegt nunmehr der FHH, den Volksentscheid umzusetzen."

 

Warum erwähnen wir es? Zum Beispiel - weil ein beheiztes Freibad am Wiesenredder immer noch ein Thema ist, auch weil eine riesige Fernwärmeleitung der Stadt über das Freibadgelände führt....


Nun braucht die Kirche Geld - gedacht, gemacht, und verkauft das verpachtet Land des Bauspielplatzes an die Stadt/Bäderland bereits Mitte 2017 - und die erste Amtshandlung: man kündigt sofort den Bauspielplatz Verein zum 31.12.2017. Und die von uns immer erwähnten Baupläne für eine mögliche Bebauung des Freibades im Wiesenredder liegen ebenfalls seit langer Zeit in den Schubladen und warten auf "baldige Umsetzung". 5-7 stöckige Wohnblocks mitten im Landschaftsschutzgebiet und der "grünen Lunge Hamburgs". (Kartenübersicht hier)

 

Im Regionalausschuss, in der Stadtteilversammlung Großlohe und im Bezirksamt hat man uns Bürger also wissentlich belogen.


Und nun kommt der dritte Baustein zu diesem Puzzle - alles hängt auch mit der angrenzenden Feldmark, den Landschafts- und Naturschutzgebieten sowie Biotopen zusammen - dem Bebauungsplanverfahren 131 (Victoria und Minervapark)

Geplanter Grünflächenfraß:

560.000 qm!!

Stichwort: Ausgleichsflächen....


Fangen wir mit diesem Artikel im Wochenblatt an.

 

"Senat und Hallenbadbetreiber wollen keine Aussage über den Ausbau preisgeben"

 

WIE BITTE? Wie geht das denn? Mal wieder: 

 

Ohne Bürgerbeteiligung!

Die beiden Projekte Hallenbad und  Bebauungsplanverfahren 131 seien eng mit dem Ortsteil Großlohe  verbunden, ergänzt Jörn Weiske, Sprecher der CDU im Regionalausschuss  Rahlstedt. Ehrenamtliche hätten viel unternommen,  um Großlohe positiv  zu entwickeln: „Der Senat nimmt darauf keine Rücksicht und bestimmt ohne  Beteiligung der Bürger, was für die Stadt richtig scheint.“ In anderen  Stadtteilen gebe es Bürgerverträge mit eindeutigen Vereinbarungen. Mit  den Bürgern in Rahlstedt fänden aber keine Gespräche statt, kritisiert  Weiske. (rg)  Hier mehr...


Wo sollen all diese Autos denn beim Hallenbad/Wache 38 stehen- Auf 60 Parkplätzen

Foto: W.T. aus Rahlstedt   Sommer 2016
Foto: W.T. aus Rahlstedt Sommer 2016

  alle Fotos: privat W.T.-Sommer 2016 (ca. 280 parkende Autos rund um den Wiesenredder bis Großlohe)

Was hat das Freibad mit Ausgleichsflächen zu tun?

Das Bebauungsplanverfahren Rahlsted131 - besser bekannt unter VICTORIA Park auf Hamburger Seite -sorgt für hektische Suche nach sogenannten "Ausgleichsflächen".

Das müssen Sie hierzu wissen...hier 

 

Aber es kam alles noch schlimmer...

 

Wie wir recherchieren konnten, wurde bereits im Sommer 2017 (!) das Grundstück des Bauspielplatzes (im Eigentum der Kirche) an die Bäderland GmbH, eine 100%-ige Tochter der Stadt Hamburg verkauft.

 

Der Bauspielplatz e.V. hatte eine Pachtvertrag über 99 Jahre, und wurde kurzer Hand per 31.12.2017 (!) gekündigt.

 

Somit wurde der Weg erst frei für die Schließung des Freibades am Wiesenredder und "Verlagerung" hinter das Hallenbad in der Scharbeutzer Strasse.



durchatmen....

 

Hört sich gut an?

Aber leider geht es wieder um das berühmte Thema:

Grundstücksspekulationen, Profite, Verdichtung, Grünfraß und Hamburger Größenwahn:

Hamburg soll zur 2 Millionen Stadt gepuscht werden! Nur noch 8,5% Naturschutzflächen stehen in Hamburg zur Verfügung. Wenn wir jedes Jahr

1% verlieren (s.Victoriapark), ist in 9 Jahren - ENDE.